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AutorenbildAnna Becker

Phase 4 von M&A Projekten: Post Merger Prozess


Kommunikation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Post Merger Prozess

Fusionen und Übernahmen führen – abhängig von ihrer Größe – zu teils massiven Beeinträchtigungen des operativen Tagesgeschäfts. Führungskräfte stehen unter hohem Druck, schnell messbare Ergebnisse vorzulegen. Mitarbeiter sind mitunter verunsichert, Anfragen von Kunden werden nicht schnell genug bearbeitet, Wettbewerber nutzen die Phase der Zusammenführung für eigene Initiativen. Doch gerade diese erste Post Merger Phase stellt wichtige Weichen für den weiteren Verlauf der Integration und entscheidet darüber, ob die M&A Strategie erfolgreich ist und einen nachhaltigen Mehrwert stiftet. Hier zahlt sich eine gute Pre Merger Vorbereitung aus.


Quick Win Synergien sollten als erste gehoben werden

In der ersten Phase der Post Merger Integration sollte die erste Priorität die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit sein. Dafür müssen alle Bereiche der Wertschöpfungskette reibungslos funktionieren, genauso wie die dafür benötigte Infrastruktur, also z.B. IT Systeme und Personal. Daher ist es in dieser Phase besonders wichtig, Wissensträger und gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Es muss genau priorisiert werden, welche Funktionen in dieser ersten Phase zusammengelegt werden müssen und welche ohne größeren Schaden für eine längere Zeit parallel laufen können.

Hieraus ergeben sich auch Indikationen für die Synergiehebung. Bei jedem Zusammenschluss gibt es Quick Win Synergien, meist in Form von Kostensynergien, die ohne große Zusammenführungsmaßnahmen schnell realisiert werden können. Diese sollten nach Möglichkeit in der ersten Post Merger Phase gehoben werden. Umsatzsynergien z.B. aus dem Zugang zu neuen Märkten, größerer Kundenbasis oder Nutzung von Cross Selling Möglichkeiten können oft erst in späteren Phasen der Integration realisiert werden.


Strukturen geben Mitarbeitern Sicherheit bei der kulturellen Integration

Sind die wichtigsten Schritte an der Aufbauorganisation abgeschlossen, kann mit der kulturellen Integration begonnen werden. Selbstverständlich finden vorher schon automatisch Schritte hin zu einer kulturellen Integration statt. Dennoch ist es sinnvoll, mit der offiziellen kulturellen Integration erst nach Abschluss der strukturellen Entscheidungen zu beginnen. Denn genau diese Strukturen reduzieren Unsicherheiten bei den Mitarbeitern und vermitteln Halt. Zudem werden Tatsachen geschaffen, denen sich die Mitarbeiter nicht einfach entziehen können. Dadurch können Abstoßungsreaktionen verringert werden.


Über alle Phasen des Post Merger Prozesses hinweg spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle. Eine erfolgreiche Integration ist nur möglich, wenn die oberste Führungsebene durch eine offene und regelmäßige Kommunikation Orientierung im Integrationsprozess gibt, Ängste abbaut und die Interessen der Mitarbeiter einbezieht. Schafft es das Management, die Integration als Chance zu kommunizieren, lässt diese sich leichter umsetzen. Das Management sollte jedoch nicht ausschließlich Top Down kommunizieren, sondern das Wissen der Mitarbeiter zu den operativen Auswirkungen der Integration aktiv nutzen, indem ein strukturierter Feedbackprozess etabliert wird.


Die gewünschte Integrationstiefe bestimmt die Dauer des Integrationsprozesses

Auch das Controlling sollte den gesamten Post Merger Prozess begleiten. Denn häufig ergeben sich Probleme im Integrationsprozess, weil interne Kosten nicht geplant oder verfolgt werden. Der erhöhte Verbrauch interner Ressourcen kann zu einer Überlastung der Mitarbeiter und damit zur Vernachlässigung des Tagesgeschäfts führen. Je höher der Aufwand bei der Zusammenführung ist, desto wichtiger sind sorgfältige Planung und genaues Monitoring, um den Überblick zu behalten.


Das Ende der Post Merger Phase ist durch die Verzahnung aller administrativen und wertschöpfenden Bereiche gekennzeichnet. Die Prozesse des neuen Unternehmens sind neugestaltet oder konnten aus einem der beiden fusionierten Unternehmen übernommen werden. Wie lange es bis zum vollständigen Abschluss der Integration dauert, ist dabei immer Unternehmensindividuell und abhängig von der gewählten Integrationstiefe.

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